Die Grenze zur Dritten Welt

Dritte-Welt-Laender: “Wo liegen die noch einmal?” Ohne die genauen Zahlen zu kennen, koennen wir wohl davon ausgehen, dass in Europa ca. 90% der Menschen auf diese Frage mit “In Afrika” antworten werden. Dabei ist einer der Urspruenge des Terminus “Dritte Welt” nicht geografisch gewesen, sondern politisch. Und an welchem Tag waere diese kleine, aber wichtige Geschichte besser zu bloggen, als heute, wo wir innerhalb von 24 Stunden sowohl auf den Boden der ersten, der zweiten und der dritten Welt betreten haben – und das sogar per Fahrrad! Denn als “Erste Welt” bezeichneten sich im kalten Krieg die (westlich-)kapitalistischen Staaten, waehrend…

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Grenzen zwischen staatlicher Souveränität und Konzern-Herrschaft

Wer sich mit globalen Fragen, Entwicklungsökonomie oder den Nord-Süd-Beziehungen beschäftigt, kennt diese zwei Aussagen seit Langem: Reichtum und Macht einiger weniger transnationaler Konzerne gehen weit über Reichtum und Macht vieler Staaten dieser Welt hinaus. Und: Vielerorts sind jene transnationalen Konzerne die Instanz, die de facto anstelle eines Staates Macht ausübt (Neo-Kolonialismus, Landgrabbing, Wasserprivatisierung, etc.). Wie der Einleitungssatz schon suggeriert: Bei diesem Phänomen denken wir gerne zuerst an einkommensschwache Gesellschaften im globalen Süden. Dass das Phänomen keine Grenzen kennt, zeigt sich uns heute bei unserer Fahrt von Proschim aus weiter Richtung Süden: Die vom Energiekonzern schon gekauften und in Beschlag genommenen Flächen…

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Sicherung gefährlicher und ungefährlicher Grenzen

Entlang unserer heutigen Route durch “Vattenfall-Country” fallen immer wieder die Schilder rechts und links am Straßenrand auf: “Achtung – Lebensgefahr!”. Die Schilder sind mit einem Piktogramm ausgestattet, dass in einer “HALT!”-Pose eine Hand entgegen streckt und den Mund warnend-schreiend aufreißt. Hier zieht sich also links und rechts der Straße eine Grenze entlang: Eine Sicherheits-Grenze, die (anscheinend) absolut lebensgefährliches (Bergbau-)Territorium von einem sicheren Boden, nämlich der Durchgangsstraße, trennt. Die Grenze besteht nur symbolisch aus ein paar kleinen Schildern, die sich alle paar hundert Meter wiederholen. Kein Zaun, keine Mauer, kein wirklicher Schutz vor dem Unheil. Später auf unserer Reise, in Kroatien und…

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Grenzen der Mehrsprachigkeit

Wir werden auf unserer Reise mehr Sprachgrenzen übertreten, die nicht mit Staatsgrenzen übereinstimmen, als Staatsgrenzen, die gleichzeitig eine scharfe Sprachgrenze darstellen. Heute haben wir eine überquert: Die erste Grenze der “offiziellen” Mehrsprachigkeit. Auch wenn dies z.B. in Berlin jeden zweiten Meter passiert: Die Stadt mit ihren tausenden Sprachen gilt juristisch gesehen als einsprachig. Anders die Situation in der Lausitz, deren Grenze wir heute passiert haben: Als “offiziell anerkannte” Minderheit im deutschen Recht, gilt das Gebiet der Sorben als mehrsprachig. Dies zeigt sich uns als erstes markant an den zweisprachigen Ortsschildern, aber natürlich hören wir es auch hier und dort. Ein…

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