Grenzen der Mehrsprachigkeit

Wir werden auf unserer Reise mehr Sprachgrenzen übertreten, die nicht mit Staatsgrenzen übereinstimmen, als Staatsgrenzen, die gleichzeitig eine scharfe Sprachgrenze darstellen. Heute haben wir eine überquert: Die erste Grenze der “offiziellen” Mehrsprachigkeit. Auch wenn dies z.B. in Berlin jeden zweiten Meter passiert: Die Stadt mit ihren tausenden Sprachen gilt juristisch gesehen als einsprachig. Anders die Situation in der Lausitz, deren Grenze wir heute passiert haben: Als “offiziell anerkannte” Minderheit im deutschen Recht, gilt das Gebiet der Sorben als mehrsprachig. Dies zeigt sich uns als erstes markant an den zweisprachigen Ortsschildern, aber natürlich hören wir es auch hier und dort. Ein…

Continue reading

Grenzen zwischen Stadt und Land

Fuer Fluechtlinge, wie diejenigen, die wir in Bad Belzig getroffen haben, ist die Grenze zwischen Stadt und Land eine, die fuer sie noch viel mehr von Bedeutung ist, als fuer Menschen mit nicht-eingeschraenkter Bewegungsfreiheit – fuer welche ja die Stadt-Land-Unterschiede auch sichtbar, aber nicht unbedingt lebensentscheidend sein koennen. Denn wer als Asysuchender_r nach deutschem Recht innerhalb der “Kreisgrenzen” einer kreisfreien Stadt (z.B. Berlin) gefangen ist, hat dort andere Moeglichkeiten und findet weitreichendere Strukturen, als innerhalb der Kreisgrenzen duenn besiedelter laendlicher Gegenden.

Continue reading

Grenzen im Berliner Umland

Grenzauswirkungen auf die Flora Heute sind wir im Sueden Berlins entlang dem “Mauerweg” gefahren: Jenem Radweg, der mehr oder weniger genau dem alten Mauerverlauf um den politischen Westteil der Stadt folgt. Interessant war der Blick auf die Flora auf jenen Abschnitten, wo der schmale Radweg tatsaechlich auf den Resten der alten Mauer gruendet: Wo mensch rechts und links des Weges bei fluechtigem Hinsehen nur “Wald” oder “Gruen” sieht, ist bei genauerer Betrachtung ein Unterschied bei den Pflanzen sichtbar: Auf einer Seite Linden, auf der anderen Seite Birken. Oder manchmal doch dieselben Baeume, jedoch mit absolut scharf voneinander getrenntem Stammdurchmesser auf…

Continue reading

Grenzen der Landmasse

Verknappung ueberall: Immer mehr fleischfressende Menschen und essensverbrennende “Bio”sprit-Motoren, sowie profitable Errichtung der Infrastruktur fuer erneuerbarer Energien auf eigentlichen Agrarflaechen lassen Land knapp werden und Preise in die Hoehe schnellen. Vom “Land Grabbing” ist schon seit einigen Jahren die Rede – jener neuesten Ausformung des Neo(-Neo?)-Kolonialismus, in dem sich transnationale Konzerne durch legale Vertraege billigst Flaechen in einkommensschwachen Staaten sichern und damit der lokalen Bevoelkerung die Grundlage zur Produktion eigener Nahrungsmittel rauben. Aber ist das nur im globalen Sueden so? Nein, keinesfalls! Was wir heute berichtet bekommen haben, passiert viel naeher: Die grenzverschuldete Aufteilung von Land in Ost-Deutschland (nach der…

Continue reading